Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Theater, das provoziert: Die Komödien von Dario Fo und Franca Rame, Sprache: Deutsch, Abstract: Amerika oder besser gesagt die Vereinigten Staaten von Amerika waren und sind ein beliebtes Reflektionsobjekt europäischer Kulturschaffender. ‘The American spirit of life’ in all seinen vielfältigen Ausprägungen ist für viele Europäer zugleich bewundernswert und abstoßend.1 Auch in der italienischen Kultur kommt dieser Sachverhalt häufig zum Ausdruck. Beispielhaft sei hier nur auf das 1979 veröffentliche Musikalbum ‘California’ von Gianna Nannini verwiesen. Auf dem Cover dieser CD wird die Freiheitsstatue abgebildet, allerdings mit einem Vibrator statt einer Fackel in der Hand. Zudem befindet sich auf dem Album ein Stück namens ‘America’, welches die Empfindungen bei der Masturbation beschreibt (‘Fammi l’amore forte sempre più forte ed io sono l’America’).2 Einerseits kommt hier der Freiheitsgedanke zum Vorschein, die Loslösung von alten Fesseln. Anderseits wird auch die Provokation deutlich, welche die wahrhafte Größe der amerikanischen Ideale in Frage stellt. Aber nicht nur in der italienischen Musik wird die Bedeutung Amerikas kritisch hinterfragt. In seinem Theaterstück ‘La signora è da buttare’ von 1967 geht der spätere Nobelpreisträger Dario Fo auf diese Problematik sehr intensiv ein.3 Im Rahmen dieser Seminararbeit eine dezidierte Analyse der Kritik Fos durchgeführt werden. Dies umfasst neben der Beschreibung des allgemeinen Handlungskontextes auch eine intensive Interpretation markanter Textpassagen. Auf welche Missstände innerhalb der amerikanischen Politik und Gesellschaft möchte Fo aufmerksam machen und wie tut er dies inszenatorisch? Am Schluss der Arbeit wird diesbezüglich noch eine kurze Bewertung und Einordnung der Fo’schen Amerikakritik folgen.